„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“
(Lukas 6,36)

Nein. Oder vielleicht doch? Eigentlich möchte ich gar keine Gedanken zur Jahreslosung schreiben, sondern euch nur meine Neujahrswünsche.

Doch zu den Gedanken fürs neue Jahr gehört in diesem Jahr ein ganz persönlicher, eigentlich ziemlich naiver Wunsch, nämlich dass das aufhört. DAS!

Das mit den empathielosen Kommentaren, wenn über Menschen auf der Flucht und in den Lagern berichtet wird, von Ertrunkenen, das „sie hätten ja nicht ihr Land verlassen müssen“.

Das mit den Lachsmileys unter Berichten von Infektions- und Sterbezahlen.

Das mit den Herabwürdigungen und den Beleidigungen in Debatten zu sozialer Gerechtigkeit, Leben, Lieben, Gleichberechtigung, Geschlechtsidentitäten und Glauben – und noch so vielem mehr.

Und mitten in diese Gedanken hinein, die mich fast wahnsinnig machen, tönt plötzlich diese Jahreslosung. Zufall? Nein, ich glaube (nicht) …
Natürlich stellt sie das, was da tobt, nicht ab. Aber sie zeigt mir den eigenen Ausweg in dieser dunklen und kalten Welt: Nur mit unserer eigenen Einstellung und mit unserem eigenen Handeln können wir Licht und Wärme verbreiten – ganz gleich, wie sehr die Hater*innen auch um die Deutungshoheit kämpfen.

Ich wünsche euch ein gutes und gesundes neues Jahr.

Lasst uns liebevoll sein. Und barmherzig!